Die Anamnese bedeutet so viel wie "Fallaufnahme". Auch ein Arzt führt ein solches Gespräch. In der Homöopathie hat dieses jedoch einen viel höheren Stellenwert. Während manche Patienten beim Allgemeinmediziner oft nur 5 Minuten Zeit haben, ihr Leid zu klagen, sollten Sie sich beim Homöopathen auf 2 Stunden einstellen. Er interessiert sich auch für Dinge, über die Sie sich vielleicht selbst noch nie konkrete Gedanken gemacht haben. Neben allgemeinen Fragen zur aktuellen Situation (Was tut weh, wo, seit wann, wie genau ist der Schmerz: bohrend, stechend, brennend, ausstrahlend wohin usw.), werden auch Fragen gestellt, die ihren Ursprung in der Vergangenheit haben. Auch die Lebensumstände, Lebensgewohnheiten und die psychische Verfassung sind sehr wichtig. Zu guter Letzt werden auch noch Fragen gestellt über Essgewohnheiten, Unverträglichkeiten, Schlaf, Schwitzen und und und....
Während des Gesprächs sollte hauptsächlich der Patient sprechen. Der Behandelnde hört hierbei gut zu und stellt nur einzelne Nachfragen zum genaueren Verständnis.
Bei dieser Form der Anamnese wird deutlich, dass dem Patient ausreichend Zeit gegeben wird, über sein Leid zu berichten. Dieses Gespräch ist für den Therapeuten ungeheuer wichtig, weil er mit
diesen daraus gewonnenen Informationen das richtige Arzneimittel heraussucht. Wie das funktioniert, erkläre ich im nächsten Beitrag...